Kryptowährung kaufen – aber wie?
Der Handel mit Kryptowährungen ist heute so beliebt wie nie zuvor. Nicht nur die Chance auf einen hohen Gewinn, sondern auch die Absicherung gegen die immense Inflation, die derzeit stattfindet, verleitet immer mehr Menschen dazu, einen Teil ihres Vermögens in Kryptos zu investieren.
Vor allem Einsteigern stellt sich jedoch häufig die Frage, wie der Handel mit der digitalen Währung überhaupt vonstattengeht. Eine wichtige Frage ist auch: Wie genau komme ich an das „digitale Gold“?
Eine der größten Hürden, die vor allem Einsteiger zu bewältigen haben, ist die Wahl der richtigen Art der Krypto Investition. Es gibt es viele Aspekte, die bei der Wahl berücksichtigt werden sollten. Dazu zählen:
- Nutzerfreundlichkeit
- Sicherheit
- geringe Transaktionsgebühren (Tx-Gebühren)
Egal für welche Art des Handels der Investor sich entscheidet – Ziel ist es, idealerweise jedes Mal den höchstmöglichen Gewinn in Abhängigkeit des eigenen Risikoprofils erzielen zu können.
Ob Wertanlage oder aktiver Handel – der folgende Guide soll dir dabei helfen, einen Überblick über die Welt der Kryptowährungen und deren Instrumente zu erlangen. Insgesamt fünf verschiedene Arten der Investition in Krypto werden – nach einem kurzen Einstieg mit der Frage, was Kryptowährungen überhaupt sind – thematisiert.
Was sind Kryptowährungen? Ein kurzer Einstieg
In den Medien wird immer häufiger über Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Tether geredet – aktuell vor allem im Bezug auf die Einführung des Bitcoins als offizielles Zahlungsmittel in El Salvador. Doch was unterscheidet Kryptowährungen von den uns bekannten Fiat-Währungen wie Euro, Dollar oder Yen?
Kurzgesagt sind alle Kryptos virtuelle Währungen. Das heißt, dass sie nicht physisch existieren, sondern ausschließlich digital vorzufinden sind. Genutzt werden die digitalen Coins als Zahlungsmittel oder als Wertanlage. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Währungen darin, wie sie generiert und aufbewahrt werden. Je nach Konsens-Mechanismus gibt es entweder eine Obergrenze an vorhandenen Coins (z.B. wie bei Bitcoin) oder einen Burn-Mechanismus, der der inflationären Coin-Generierung entgegenwirkt (findet Anwendung bei Ethereum).
Das besondere an Kryptowährungen ist, dass die gesamte Transaktion unabhängig von Banken stattfindet. So wird sie dezentral im gesamten Computernetzwerk aufgelistet, aktualisiert und dokumentiert, sodass alle die gleiche Transaktionshistorie besitzen. Alle, das sind alle Mitglieder des Peer-to-Peer Netzwerkes, in dem Transaktionen bei Kryptowährungen stattfinden. Gemeinsam verwalten die Teilnehmenden alle Transaktionen und bestätigen somit die Korrektheit der Transaktion, wodurch möglicher Betrug umgangen werden kann.
Die Bedeutung der Blockchain für Kryptowährung
Es gibt einige Technologien, die für die Verwahrung der Transaktionen von Kryptowährungen genutzt werden. Grundlage ist meist die vom Bitcoin bekannte Blockchain-Technologie. Wie bei einer Perlenkette werden hier Datenblöcke mit Transaktionsinformationen kryptografisch verschlüsselt und chronologisch sowie linear aneinandergehängt. Dabei beinhalten sie stets einen Teil der Daten des vorherigen Blocks. Diese Chains sind auf allen Computern im Netzwerk hinterlegt.
Blockchain-Technologie gilt aufgrund ihrer anspruchsvollen Verschlüsselung und der dezentralen Datenlagerung als nicht-hackbar. Um beispielsweise eine vergangene Transaktion zu ändern, müsste die Transaktion nicht nur im aktuellen Block, sondern auch in allen zuvor produzierten Blöcken und auf allen Rechnern im Netzwerk geändert werden. Bei mehreren Millionen Nutzern ist das unmöglich, da dabei die gesamte Transaktionkette zerbrechen würde, was das Netzwerk nicht zulässt. Um dies zu bewältigen, müsste man mindestens 51% des gesamten Netzwerks kontrollieren, was mit einer gigantischen Rechenleistung und einem enorm hohen Kapital einhergehen müsste.
Aufgrund dessen gilt die Aufbewahrung der Transaktionsinformationen von Kryptowährungen als besonders sicher. Hinzukommt, dass jeder Teilnehmer die Transaktionen in seinem privatem Wallet und dem dazugehörigen Schlüssel – dem Privat-Key – signiert. Nur dadurch erhält der Teilnehmer Zugriff auf die Währung. Daher ist vor allem in Risikogebieten, in welchen Staat und Banken keinen Zugriff auf dein Vermögen haben sollen, aber auch in Ländern mit unkontrollierter Inflation ist die Investition in Kryptos hilfreich.
Wertpapier oder Krypto Börse – wie handle ich am besten mit Kryptowährungen?
Grundlegend kann zwischen dem Kauf von „echten“ Coins auf Tauschbörsen oder Marktplätzen und der Investition in „Papier“ Coins – solchen wie ETPs oder CFDs – unterschieden werden. Letztendlich kommt es bei der Wahl auf die persönliche Präferenz an, denn beide Methoden haben sowohl ihre Vor- als auch Nachteile
Der Kauf von „echten“ Coins auf zentralen und dezentralen Tradingplattformen
Der Kauf von Kryptowährungen findet meistens auf zentralen (CEX) oder dezentralen (DEX) Trading-Plattformen im Netz statt. Diese Websites fungieren entweder als Börse oder Marktplatz.
Der Unterschied ist, dass auf zentral geführten Krypto Börsen ein direkter Ankauf stattfindet. Hier wird der Preis der Coins von Angebot und Nachfrage reguliert. Marktplätze hingegen agieren als Vermittler und bieten nur eine Plattform für den Handel zwischen Käufer und Verkäufer. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn auf Marktplätzen legt nicht die unsichtbare Hand, sondern der Verkäufer den endgültigen Preis fest!
Trading Plattformen gibt es viele. In Deutschland sind Plattformen wie z.B. eToro, Coinbase und Bitpanda sehr belieb. Gleichzeitig gewinnen Unternehmen wie Binance, crypto.com, KuCoin und FTX aufgrund ihrer großen Auswahl an Produkten immer mehr an Popularität. Wichtig zu beachten ist, dass jede Börse leicht abweichende Kurse anbietet – daher lohnt sich der Besuch auf CoinGecko.com oder CoinMarketCap.com, um den aktuellen Preis zu nachzuschlagen!
Sind die Coins erstmal erworben, so müssen deren Keys sicher verwahrt werden, um sie vor Verlust und Diebstahl zu schützen. Möglichkeiten für die Verwahrung der Schlüssel sind zum Beispiel:
- Private Wallets (MetaMask, Coinbase Wallet, etc…)
- Verwahrung auf einer Tauschbörse (Binance, Crypto.com, etc…)
Vor- und Nachteile der Verwahrungsmethoden von Kryptowährung
Die Aufbewahrung in einer privaten Krypto Wallet
Hat man es gemeistert, Kryptowährung zu kaufen, muss diese sicher verwahrt werden. Die privaten Krypto Wallets – so genannte „Non-Custodial Wallets“ – gelten grundsätzlich als sehr sicher, da man im vollen Umfang die Kontrolle über sein Vermögen behält. Es gibt verschiedene Arten von Krypto Wallets, wie z.B. Full-Node Wallets, SPV und Offline Wallets, auf die wir im Rahmen der Schulungen eingehen.
Verwahrt man seine Kryptowährung auf einer Krypto Wallet, so hat man freien Zugriff auf dezentrale Tauschbörsen wie Uniswap, Pancakeswap oder Quickswap. Dort kann man zum Beispiel Ethereum gegen alle ERC-20 Token eintauschen. ERC-20 Token sind die digitalen Assets der Ethereum Blockchain, mit denen die Anwender handeln können.
Problematisch ist jedoch, dass jeder einen ERC-20 Token herstellen und diesen auf einer dezentralen Trading-Plattform anbieten kann. So besteht hierbei das Risiko, dass man Opfer eines Betrugs werden könnte. Daher sollte man stetig die korrekte und aktuelle Contract-Adresse auf CoinGecko oder CoinMarketCap nachschlagen. Zusätzlich ist nicht jede DEX vertrauenswürdig und gutmütig. So sollte man besonders darauf achten, mit welchen man sich verbindet. Zudem kann es vorkommen, dass das Netzwerk mit Transaktionen überlastet ist. Tritt dies ein, so sind die Transaktionsgebühren auf Ethereum für Privatpersonen sehr teuer.
Die Aufbewahrung auf einer zentralen Tauschbörse
In der Welt der Kryptowährungen gibt es das Sprichwort: „Not your keys, not your coins“. Das bedeutet, dass jeder Coin erst dann wirklich dir gehört, wenn du im Besitz der dazugehörigen Schlüssel bist. Daher gilt das Aufbewahren der Keys auf einer zentralen Tauschbörse als riskanter als auf einem eigenen Wallet. Besonders Anfänger sollten daher vorsichtig sein.
Entscheidet man sich dennoch für die Aufbewahrung auf einer CEX, sollte man alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen – wie 2-Faktor-Authentifizierung oder Anti-Phishing – im Vorfeld vornehmen. Man sollte sich immer wieder vor Augen führen, dass man die Coins einer zentralen Einheit anvertraut, was Risiken birgt. Bei dieser Form der Verwahrung ist dein Vermögen nicht nur systematischem Risiko, sondern auch weiteren Angriffsvektoren wie Hackerangriffe, Phishing, Trojanern oder anderer Malware ausgesetzt.
Geht man jedoch sorgfältig vor und sichert sich genügend ab, so kann man auch von den Vorteilen dieser Verwahrungsmethode profitieren. Ein großer Vorteil der Verwahrung auf einer Krypto Börse ist, dass die Transaktionsgebühren auf den zentralgeführten Tauschbörsen nahezu gleich null sind. Vorteilhaft ist zudem, dass es auf den großen zentralen Tauschbörsen wie z.B. Binance sehr schwer und teuer ist, für ein Projekt gelistet zu werden. Während auf einer DEX die Wahrscheinlichkeit eines Scams sehr hoch ist, kann dieses Risikopotenzial bei einer CEX umgangen werden.
Letztendlich kommt es bei der Auswahl der Verwahrungsmethode immer auf das Risikoprofil, die Erfahrung, Wissen und Strategie eines Anlegers an.
Der Kauf von Krypto ETNs als Wertanlage
Wer keine „echte“ Kryptowährung kaufen möchte, hat die Möglichkeit, stattdessen in eine Art Wertpapier – ähnlich wie Aktien – zu investieren. Die Exchange Traded Notes (ETNs) gehören zur Kategorie der Exchange Traded Products. Mehrere Unternehmen bieten mittlerweile den Kauf von Bitcoin als ETN an, darunter Scalable Capital und Van Eck.
Bei ETNs handelt es sich um Schuldverschreibungen. Der Anleger überlässt hier dem Aussteller einen bestimmten Betrag für einen festgelegten Zeitraum und bekommt im Gegenzug dafür Zinsen gutgeschrieben. Man wird durch den Kauf also zum Gläubiger eines langfristigen Kredits. Der Wert, für den das ETN gekauft wird, wird meist direkt in das jeweilige Krypto investiert und in einem Cold Storage gelagert.
Ein großer Vorteil dieser Art von Krypto-Investition ist, dass ETNs sehr einfach zu erwerben sind. Zusätzlich musst du dich nicht mit dem direkten Kauf oder der Verwahrung von Kryptos beschäftigen, da das jeweilige Unternehmen verpflichtet ist, deine Coins sicher aufzubewahren.
Von Nachteil ist jedoch, dass du als Investor keinen direkten Zugriff auf deine Coins hast. Zudem sind ETNs häufig teurer als die direkte Investition in Coins. Es besteht außerdem das Risiko der Insolvenz des Unternehmens. Tritt dieser Fall ein, ist das Investment verloren.
Krypto CFDs/Derivate
Eine andere Option, bei der der Kauf „echter“ Coins nicht notwendig ist, ist die Investition in Contracts for Difference (CFD). Anbieter wie Plus500 und eToro bieten mittlerweile Bitcoin CFDs an. Auch bei einigen Banken wie der Sparkasse und Comdirect können Optionsscheine und Futures auf Bitcoin erworben werden.
Bei diesen Differenzkontrakten wird für den Bruchteil des Basiswertes einer Krypto ein Derivat erworben. Sollte der Kurs dieser Krypto nun um beispielsweise 10% steigen, steigt auch der Wert deines Derivats um 10%, wenn jenes den Kryptopreis 1:1 abbildet.
Jedoch ist diese Art der Anlage hochriskant. Bei der Spekulation auf die Weiterentwicklung eines Basiswertes werden keine „echten“ Coins erworben. Nur, wer sich mit dem Handel mit Derivaten auskennt und eine gute Idee von der Wertentwicklung eines Kryptos hat, sollte sich daran versuchen.
Der Kauf von Kryptos P2P
Natürlich ist es auch möglich, Kryptos nicht an einer Krypto Börse, sondern direkt von einer anderen Person abzukaufen. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten: Ohne Absicherung kannst du schnell über den Tisch gezogen werden oder dich selbst in Gefahr bringen. Der Erwerb „echter“ Coins bei seriösen Online Trading Plattformen sollte dem Direktkauf von unbekannten Menschen stets vorgezogen werden.
Erwerb von Kryptos an ATM Geldautomaten
In vereinzelten Großstädten ist es mittlerweile sogar möglich, an Geldautomaten Euro gegen Bitcoin auszutauschen. Ähnlich wie bei einem Wechselgeldautomatenkannst du dir hier die erworbenen Coins gegen Gebühren direkt auf dein Krypto Wallet laden.
Diese Methode ist recht simpel und birgt wenige Gefahren. Jedoch ist bisher nur der Kauf von Bitcoin an diesen Automaten möglich. Bei dem weiteren Handel mit Altcoins muss auf eine andere Möglichkeit zurückgegriffen werden.
Fazit – Kryptowährung Kaufen für Einsteiger
Während alle Möglichkeiten, Kryptowährungen zu kaufen, Gewinnchancen mit sich bringen, ist der Einstieg in den Kryptohandel über Krypto Börsen am sinnvollsten.
Hier locken nicht nur geringe Gebühren und die volle Kontrolle über alle erworbenen Coins, auch die Vielzahl an Zahlungsmöglichkeiten und eine weit vernetzte Community – welche Tipps und Ratschläge liefern kann – sind von Vorteil. Der Handel mit Kryptos in Deutschland ist in den letzten Jahren ebenfalls um einiges einfacher geworden. Deutsche Plattformen wie Justtrade oder Bison konnten sich bereits problemlos mit kostengünstigen Transaktionen etablieren.
Solltest du dich nach ersten Erfahrungen auf der Krypto Börse dazu entschließen, lieber auf eine andere Art in die digitalen Coins zu investieren, mangelt es dir sicher nicht an Auswahlmöglichkeiten. Wichtig ist nur, sich von möglichen Gewinnen nicht blenden zu lassen und stets verantwortungsbewusst zu investieren – ganz unabhängig von der Art der Investition.